Es begann vor sechs Wochen, als ich euch auf Instagram mitteilte, dass ich Mode bewusster konsumieren möchte. Das bedeutete für mich: verstärkt auf Materialien zu achten. Keine Impuls-Käufe mehr, die ich nicht gründlich durchdacht hatte. Nichts zu kaufen, was ich nicht wirklich brauche. Schön finden alleine sollte nun also nicht mehr reichen. Ich hatte den Anspruch, das Gefühl zu haben, dass mir dieses bestimmte Teil, das ich da kaufen möchte im Schrank fehlt. Endlich Second Hand zu kaufen. Hauptsächlich Second Hand. Außerdem auch mal Mode, die unterstützt (durch Spenden beispielsweise), bestärkt (durch mutmachende Sätze oder kritische Slogans) und verantwortungsbewusst mit Menschen und Ressourcen umgeht (Faire „Slow Fashion also). Das war das Ziel.
Mich erfüllt es ungemein, dass er schon getragen wurde. Dass ihn sich eine junge Dame vermutlich mal gekauft hat, weil er ihr so gefallen hat. Er war neu und bunt und schön und besonders. Ich stelle mir vor, wie sie ihn trug und sich wohl fühlte und vielleicht allerlei wunderbare Dinge erlebte, als sie ihn trug. Und ob das nun stimmt oder nicht, er hat auf jeden Fall eine Geschichte. Und jetzt ist er bei mir. Und wird so heiß und innig geliebt, dass ich ihn nun schon drei Tage am Stück trage. Weil er so hübsch ist. Und von mir mit so viel Bedacht ausgewählt wurde. Vielleicht macht ihn gerade das so unglaublich schön für mich.
Neu gekauft habe ich auch. Unterwäsche und Socken. Das wird auch so bleiben. Da möchte ich dann doch keine Geschichte haben. Das soll bei mir beginnen. Aber für was man sich am Ende auch entscheidet: ich bin mir sicher, dass der wichtigste Schritt ist, einfach über das nachzudenken, was man tut. Ob das nun die Ernährung, die eigenen Entscheidungen oder den Konsum betrifft. Ich habe viel nachgedacht und werde alles genau so belassen, wie es nun ist. Ich bin glücklich, fühle mich erfüllter und nicht mehr so beladen. Ja, Slow Fashion, es ist nun offiziell: bei dir bleibe ich!